Grinden Kontakt Bilder Rezepte Rassen Über uns Home Naturschutzflächen auf den Grinden des Nordschwarzwaldes Des Wort “Grinden” stammt aus dem Schwäbisch- Alemannischen und bedeutet soviel wie “Kopf” oder “kahler Kopf”. Die Grindenflächen des Nordschwarzwaldes sind durch jahrhundertelange Beweidung der Buntsandstein-Hochflächen entstanden. Zu Spitzenzeiten waren einst bis zu 2000 Rinder und zusätzlich Geißen auf den Weiden zwischen Alexanderschanze, Hornisgrinde und Hochkopf beheimatet. Auf die damalige Beweidung weisen heute noch zahlreiche Ortsbezeichnungen wie Gaiskopf, Ochsenstall, Melkereikopf, Geißträgerweg oder Steinmäuerle hin. Die traditionelle Beweidung kam um das Jahr 1900 zum Erliegen, danach erfolgte bis cirka zum Jahr 1960 eine Mahd der “Bockserflächen”. Teile der Grindenflächen an der Schwarzwaldhochstraße wurden bereits im Jahre 1938 unter Naturschutz gestellt. Verbuschung Nach Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung setzten sich Pfeifengras, Eberesche (Vogelbeere) und Berkiefern (Latsche) durch. Pflanzen wie Rasenbinse (”Bocksergras”), Gelber Enzian, Wollgras, Schweizer Löwenzahn und Arnika werden selten oder verschwinden langsam ganz. Langfristig bekommt die Fichte die Oberhand. Der immer dichter werdende Bewuchs schränkt den Lebensraum für Tiere wie Auerwild, Kreuzotter, Wiesenpieper oder Käfer zusehends ein. Eine mechanische Pflege würde gegen die Gehölze wirken, kann aber nicht die zunehmende Verfilzung und Ausbreitung des Pfeifengrases verhindern. Wunderbare Ausblicke, eine einmalige Kulturlandschaft und viele wertvolle Lebensräume drohen zu verschwinden. Wiederaufnahme der Beweidung Eine Wende erfolgt durch die Wiederaufnahme der Beweidung. Im Jahr 1995 werden erstmals Flächen auf der Hornisgrinde mit der Heidschnuckenherde von Paul Dinger beweidet. Inzwischen beweiden Schafherden von zwei Schäfereien Grindenflächen von rund 120 ha auf den Gebieten der Alexanderschanze, der Zuflucht, dem Plonkopf, dem Schliffkopf, dem Seekopf, der Hornisgrinde sowie dem Hochkopf. Die Hinterwälder Rinder kamen erstmals 1997 am Gaiskopf zum Einsatz. Zwischenzeitlich sind es drei Herden mit fast 40 Tieren, welche auf einer Fläche von rund 40 ha neben dem Gaiskopf auch am Schliffkopf und am Ruhestein weiden. Die Beweidung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Naturschutzverwaltung und dem Naturschutzzentrum Ruhestein und wird zudem durch regelmäßige wissenschaftliche Begleitarbeiten unterstützt.